Die unheimliche Dreifaltigkeit - Eugenik, Weltregierung und Grüne Agenda (I)
Wie der Neo-Malthusianismus zur Welt-Ideologie wurde - von Aristoteles bis Galton
Da! Ich mache es schon wieder! Einen Teil 1 schreiben und die restlichen 99 Teile dann in der Schublade vergammeln lassen? Dieses Mal mit echt gutem Gewissen, denn Teil 2 und vielleicht 3 sind eigentlich schon geschrieben. Immerhin lässt der Titel viel Raum und somit die Möglichkeit, noch weitere Teile in die Serie zu quetschen.
Nun, nun, gut´ Ding will ja bekanntlich Weile haben …
Ist Überbevölkerung ein Problem?
Die Beschäftigung mit dem einflussreichen Club of Rome und der Nachhaltigkeitsagenda brachte es beinahe zwangsläufig mit sich, dass auch Themen in den Vordergrund rückten, mit denen ich mich eigentlich gar nicht beschäftigen wollte.
Im Kern geht es dabei um die Frage, ob wir überhaupt ein Überbevölkerungsproblem haben, und wenn ja, was das bedeutet und was man dagegen machen könnte bzw. sollte. Falls Überbevölkerung kein (unlösbares) Problem darstellen sollte, stellt sich die Frage, wieso das Thema gleichsam unsichtbar im Bewusstsein der Menschen im Westen verankert ist. Falls Überbevölkerung ein akutes Problem darstellt, gibt es vielleicht Lösungen, die ethisch vertretbar sind? Nach welcher Ethik?
Während ich über diese Fragen nachdachte, erschloss sich mir ein, wie ich meine, bemerkenswerter Zusammenhang, der wie folgt zusammengefasst werden könnte:
Es existiert eine ineinander verwobene, sich gegenseitig bestätigende und imperativ wirkende Dreifaltigkeit von Eugenik/Depopulation/Bevölkerungskontrolle, Weltregierung und Grüner Agenda.
Die Begriffe Eugenik, Depopulation (Entvölkerung) und Bevölkerungskontrolle meinen jeweils etwas anderes, obgleich auf die eine oder andere Art und Weise ein innerer Zusammenhang besteht. Deshalb gilt es zuerst eine Begriffsbestimmung vorzunehmen (und auch noch die Geschichte der letzten 200 Jahre zu erklären :), um anschließend an die Aufklärung dessen zu gehen, was ich oben als Dreifaltigkeit bezeichnete.
Die Beschäftigung mit diesem Themenkomplex brachte überraschende Einsichten, weil hier sozusagen verschiedene Ethiken aufeinander prallen, aber auch weil nach und nach eine inhärente Logik hervortritt, mit der die Motivation z.B. einer Familie Rockefeller erklärt werden kann, sich mit genau diesen, im Untertitel aufgelisteten Themen zu befassen.
Rockefellerism
Die Begriffsaufklärung schien mir überhaupt erst notwendig, weil ich bei meinen Recherchen an einen Punkt geriet, an dem ich mir über die tiefere Motivation der Rockefellers als wirtschaftlich und politisch überaus einflussreiche Spieler klar zu werden versuchte. Denn jeder weiß: Rede und Handeln auf der politischen Bühne müssen nicht zwangsläufig mit der inneren Motivation eines Akteurs oder gar einer verborgenen Agenda übereinstimmen.
Ausschlaggebend für die Richtung, die meine Forschungen nahmen, war zunächst das Studium einer Rede von David Rockefeller im Jahr 1965 vor einer Gruppe Industrieller in San Francisco. Die Rede ist wohl durchdacht und gefällt durch den unaufgeregten, vorsichtig optimistischen Ton. Was mich allerdings irritierte, war der geradezu pastorale Unterton:
“In all the aspirations we hold and all the actions we undertake, let us never forget that our pre-eminent purpose ist to elevate, enhance and enrich the economic and spiritual condition of the individual in this world.”
"Bei allen Bestrebungen und Maßnahmen, die wir ergreifen, sollten wir nie vergessen, dass unser vorrangiges Ziel darin besteht, die wirtschaftliche und geistige Kondition des Einzelnen in dieser Welt zu verbessern und zu bereichern." [David Rockefeller 1965 in San Francisco]
Amen! könnte man da ausrufen. Seine Rede abschließend bemühte David Rockefeller dann tatsächlich auch noch Gott. Er sagte:
What we are, ist God´s gift to man;
What we become, is man´s gift to God.
Diese Rede würde ein Jahr später bei einem Treffen der Bilderberg-Gruppe vorgelesen werden. Da ich außerdem wusste, dass genau zu dieser Zeit, das erste Treffen einer Gruppe von Leuten stattfand, die später den Club of Rome gründen würden, fragte ich mich, was ich von David Rockefellers wohlgesetzten Worten halten sollte, und begann die Rede genauer zu analysieren, vor allen Dingen hinsichtlich der Rolle der Rockefellers vor dem weltpolitischen Hintergrund. Das führte zu Berichten und Veröffentlichungen der Rockefeller-Brüder, teils im Auftrag der Regierung, teils im Auftrag des Rockefeller-Brothers-Fund, die zwischen 1959 und 1962 erstellt wurden.
1959 veröffentlichte der Rockefeller Brothers Fund (für den ein junger Henry Kissinger gearbeitet hat) ein Papier mit dem Titel THE MID-CENTURY CHALLENGE TO U.S. FOREIGN POLICY, in dem es heißt:
"Wir können uns der Aufgabe, die uns die Geschichte auferlegt hat, nicht entziehen, und sollten sie sogar begrüßen. Es ist die Aufgabe, an der Gestaltung einer neuen Weltordnung in all ihren Dimensionen - geistig, wirtschaftlich, politisch, sozial - mitzuwirken."
1961 wurde der Bericht Prospect for America: The Rockefeller Panel Reports erstellt, der Öffentlichkeit aber zunächst nicht zugänglich gemacht. Zentrales Thema dieses Berichts waren die neuen, in die Unabhängigkeit entlassenen Staaten und der Ruf nach einer neuen internationalen Ordnung und besserer internationaler Zusammenarbeit.
Schließlich wird The Future of Federalism von Nelson Rockefeller im Jahr 1962 veröffentlicht. Der ehemalige Gouverneur von New York behauptet, dass die aktuellen Ereignisse zwingend eine "neue Weltordnung" erfordern, da die alte Ordnung zerbricht und "eine neue und freie Ordnung um ihre Entstehung kämpft". Rockefeller spricht von einem "Fieber des Nationalismus ... [aber] der Nationalstaat ist immer weniger in der Lage, seine internationalen politischen Aufgaben zu erfüllen....Dies sind einige der Gründe, die uns dazu drängen, energisch zum wahren Aufbau einer neuen Weltordnung beizutragen...[mit] freiwilligem Dienst...und unserem hingebungsvollen Glauben an die Brüderlichkeit aller Menschen....So werden sich vielleicht früher, als wir uns vorstellen können...die Grundlagen für eine föderale Struktur der freien Welt entwickeln”.
“unserem hingebungsvollen Glauben an die Brüderlichkeit aller Menschen” … Mann o Mann, Nelson hätte vielleicht doch besser Pfarrer werden sollen? Das Gesäusel konnte möglicherweise einige Menschen überzeugen, die an das Gute im Menschen glauben wollten, ebenso wie George H.W. Bush ziemlich genau 30 Jahre später auf einmal zum lieben Menschen mutierte, der eine bessere, sustainable Welt erschaffen wollte. Eine Welt, in der die New World Order herrschen sollte. Wenn man hinter die wohlfeilen Worte dieser Leute blickt, sind die Parallelen geradezu schmerzhaft offensichtlich.
Als die "Koalition der Guten" beschloss, das Klima zu retten ...
Teil I - Der Krieg und die Guten In den vergangen Jahrzehnten wurden wir Jahr für Jahr darauf programmiert, jegliches Elend, jedes Unglück, jedes Hochwasser und jeden Wirbelsturm, der irgendwo Schäden anrichtet, als Folge unserer eigenen selbstsüchtigen Handlungen zu verstehen, und uns auf eine karge Zukunft einzustellen. Jeder einzelne, der im Westen so…
Allerdings war die Situation Ende der 50er und zu Beginn der 60er Jahre eine völlig andere als 30 Jahre später. Sollte man also den sanft säuselnden pastoralen Worten der Rockefellers guten Glaubens Vertrauen schenken? Waren David und Nelson wirklich so fromm und altruistisch wie sie sich in ihren Reden gaben? Was ist aus den knallharten Kapitalisten geworden, die einen erheblichen Einfluss auf die Neue Weltordnung nach dem 2. Weltkrieg nahmen, was sich sehr zu ihrem eigenen Vorteil auswirkte? Was ist aus jenen Rockefellers geworden, die mit Hitler noch Geschäfte machten, als die USA bereits gegen Deutschland in den Krieg zogen? Und wie war das noch mal mit dem dunklen Kapitel der Rockefeller-Geschichte, in dem es um Eugenik und Sterilisierung von “Minderwertigen” geht?
Sicher kann man die Söhne nicht für die Taten ihrer Väter und Großväter verantwortlich machen, auch kann man wahrscheinlich nicht alle Brüder in einen Topf schmeißen, allerdings ist nur schlecht übersehbar, dass mindestens einer der Rockefeller-Brüder (wobei es aber wahrscheinlich nicht bleibt) eine gewisse Tradition fortsetzen würde, die schon seine Eltern und Großeltern gepflegt hatten - die Eugenik, welche unter dem Namen Bevölkerungskontrolle oder geplante Elternschaft weiterleben würde. Wenden wir uns nun also den Begriffsbestimmungen zu, angefangen mit Eugenik.
Eugenik und “Rassenlehre”
Eugenik leitet sich aus dem Griechischen ab und bedeutet “wohl geboren”, was auch als “von guter Abstammung” interpretiert werden kann. Hinweis: Ich habe zu diesem Abschnitt über die Alten Griechen nicht noch einmal extra recherchiert, sondern vielmehr aus dem Gedächtnis zusammengeklaubt, was mir von früheren Recherchen noch in Erinnerung war. Kleinere Ungenauigkeiten könnten sich somit eingeschlichen haben, was aber die wesentlichen Aussagen kaum tangieren dürfte.
Zur Zeit der sagenhaften Griechen der Antike, damals als auch die Demokratie erfunden worden sei, herrschte eine kleine Elite der Aristokraten über ihre Stadtstaaten. Die kamen alle paar Wochen zusammen und beratschlagten die Probleme der Stadt. Zugezogene und Sklaven durften nicht teilnehmen oder bei irgend etwas abstimmen. Laut Aristoteles wurden Sklaven als Sklaven geboren, weil sie Sklaven waren. Ja, tatsächlich. Es gäbe laut Aristoteles sozusagen einen Menschentyp “Sklave”, und dann gab es die anderen, eben die Wohlgeborenen oder Aristokraten. Da konnte man nichts machen, das war einfach so, praktisch Naturgesetz.
Aristoteles oder einer der anderen tollen demokratischen Griechen war auch der Meinung, dass sich die nicht so Wohlgeborenen nicht mit den Aristokraten vermischen sollten, denn das könnte Probleme geben im idealen griechischen Staat. Die niederen Klassen sollten sich auch nicht unbegrenzt vermehren dürfen, weil - Probleme im idealen Staat. Der sagenhafte Aristoteles lieferte praktisch die Begründung für die Sklaverei und den erhöhten Status aller Wohlgeborenen, und Letztere fanden den Ansatz viele Jahrhunderte lang entsprechend gut.
Sklaverei wurde in westlichen Gesellschaften zunächst noch durch religiöse Grundsätze gerechtfertigt, dass also Heiden nichts anderes verdienen würden, als dem edlen Christen zu dienen. [Mehr dazu in Von der Sklaverei zur Revolution] Im Zeitalter der Aufklärung, der Wissenschaft und des internationalen Sklavenhandels mit den afrikanischen Schwarzen gab es dann erste Ansätze, die Sklaverei sozusagen wissenschaftlich zu rechtfertigen. Bald entstand die “Rassenlehre”, mit der die Überlegenheit der weißen Rasse untermauert werden sollte. Über die Verschiedenheit der Rassen gab es ebenso viele verschiedene Theorien. Gelehrte, aufgeklärte Geisteswissenschaftler in Weimar um 1800 neigten z.B. zur “Klimatheorie”, nach der die Schwarzen schwarz waren, weil sie mehr Sonne abkriegten.
Thomas Malthus brachte dann jedoch einen neuen Ansatz in die Diskussion um das Wesen eines Volkes oder von Gesellschaften ein, einen wissenschaftlichen, ökonomischen nämlich, mit dem belegt werden könne, dass es in jeder Gesellschaft einfach zur Katastrophe kommen müsste, wenn der stetig wachsenden Bevölkerungszahl nicht entschieden entgegen gewirkt werden würde.
Thomas Robert Malthus (1766 - 1834) und “Überbevölkerung”
Mit Thomas Malthus wandte sich erstmals ein Gelehrter dem Problem der Überbevölkerung zu, wobei er nicht vom Rassegedanken bestimmt wurde, sondern sein Augenmerk auf die niedersten Klassen Englands und den ökonomischen Aspekt gerichtet war. Seine Theorien versuchte er jedoch dann durch diverse Reisen und Studien anderer Völker zu untermauern.
Malthus war britischer Pfarrer und Ökonom und erlebte Beginn und Höhepunkt der Industriellen Revolution. Wohin Malthus auch blickte, sah er “nutzlose Esser”, Eltern, die ihre Kinder nicht ernähren konnten und elendige Zustände in den unteren Schichten.
Wenn es im Herzen des stolzen britischen Empires so zuging, schloss Malthus, dann konnte das nicht so weitergehen, allein schon aus ökonomischen Gründen. Am besten bekannt ist Malthus durch seine Theorie, dass es eine Art Zyklus der Vernichtung gebe. Da sich Menschen (bei Ausbleiben von Kriegen oder Großkatastrophen) unweigerlich ständig vermehren würden und zwar exponentiell, die Nahrungsmittelproduktion mit dieser Entwicklung aber nicht Schritt halten könne, seien Krankheiten, Hungersnöte, Kriege oder anderes Unheil unausweichlich, auch Malthusianische Katastrophe genannt. Eine Verbesserung der Lebensumstände der Menschheit sei ohne strikte Maßnahmen zur Einschränkung der Geburtenzahlen der Menschen nicht möglich.
Malthus veröffentlichte 1798 ein Buch mit dem Titel
An Essay on The Principle of Population or, A View Of Its Past And Present Effects on Human Happiness; with an Inquiry into our Prospects Respecting The Future.
Anhand seiner exponentiellen Wachstumsformel legte Malthus dar, dass ein ungebremstes Bevölkerungswachstum stets zur Katastrophe führe.
Obgleich Pfarrer lässt sich bei Malthus nichts vom alten christlichen Grundsatz “Speiset die Armen” oder christlicher Barmherzigkeit finden. Er plädierte dafür, die wirtschaftliche Situation der Armen zu verschlechtern, damit sie weniger Kinder gebären. Davon würden sie langfristig profitieren, weil weniger von ihnen der nächsten Hungersnot zum Opfer fielen und sie sich auch nicht gegenseitig die Arbeit wegnehmen würden. Zur Begrenzung der “Überbevölkerung” forderte Malthus ein höheres Heiratsalter, sexuelle Enthaltsamkeit und die Abschaffung der Armenfürsorge.
170 Jahre später veröffentlichte Paul Ehrlich das Buch “Population Bomb”, in dem er die Argumente von The Principle of Population” neu aufwärmte, und mit dem Verweis auf die Endlichkeit von für Industriegesellschaften notwendigen Ressourcen und katastrophalen Auswirkungen der Umweltverschmutzung erweiterte.
Das Problem sowohl mit Malthus Thesen als auch mit Paul Ehrlichs Kampfschrift sind die starren Voraussetzungen, von denen sie ausgehen, und die feste Überzeugung sowohl das menschliche Wesen in allen seinen Nuancen und Facetten erfasst zu haben, als auch alle technologischen und sonstigen Entwicklungen der Zukunft von einer Formel ableiten und voraussehen zu können.
Sollen wir wegen einer Computersimulation aus dem Jahr 1971 umgebracht werden?
Dieser Artikel ist eine absolute Kurzversion, lässt die Hintergrundgeschichte, über die ich jetzt lange recherchiert habe, außen vor und ist dennoch länger geworden als ich vorhatte. Aber ich wage nicht, wieder einen Teil 1 zu produzieren, damit Teil 2 als Entwurf dann wieder ewig lang in einer virtuellen
Malthus wandte sich in seinem „Bevölkerungsgesetz“ ausdrücklich gegen zwei Denker der Aufklärung: William Godwin (1756-1836) und Condorcet. Godwin nahm an, dass Hungersnöte nicht durch Bevölkerungswachstum, sondern durch die ungerechte Verteilung von Lebensmitteln und anderer Ressourcen verursacht werden. Nach Godwin geht es also darum, die Armut selbst abzuschaffen. Das Bevölkerungswachstum jedoch, meinte er, führe zu mehr Innovationen, wodurch das Angebot von Nahrungsmitteln steige.
Der andere Zeitgenosse, der nicht mit Malthus´ Thesen konform ging, war der Marquis Nicolas de Condorcet (1743 - 1794), französischer Philosoph und Mathematiker. Der sagte voraus, dass es einen Trend zu kleineren Familiengrößen geben würde. Er begründete dies mit einem Fortschreiten aufklärerischer Ideen wie öffentliche Diskussionen, säkulare Normen oder der schulischen Ausbildung von Frauen. Zusammen führten diese Faktoren dazu, dass sich Eltern weniger Kinder wünschen, damit sie ihre Nachkommen besser betreuen und ihnen ein glücklicheres Leben schenken können. Gleichzeitig war Condorcet wie Godwin überzeugt, dass die Nahrungsmittelproduktion auch mit einem starken Bevölkerungswachstum Schritt halten kann. [Das Elend des Malthusianismus]
In seiner 1798 zunächst anonym veröffentlichten Schrift wandte Malthus sich ausdrücklich gegen die Argumente von Godwin und Concordet, was schon aus dem Zusatz “with Remarks on the Speculations of Mr. Godwin, M. Condorcet, and Other Writers” ersichtlich ist. In der Debatte, die bis heute andauert, werden von Befürwortern und Kritikern im Großen und Ganzen die selben Argumente vorgebracht, um die schon damals gerungen wurde. Die Erde ist endlich, ebenso die Ressourcen. Wird der menschliche Erfindungsgeist auf Dauer im Stande sein, die Malthusianische Katastrophe hinauszuzögern?
Für einen bemerkenswerten Zufall halte ich es, dass im selben Jahr, als Malthus mit seinem “Bevölkerungsgesetz” an die Öffentlichkeit ging, ein anderer Mann eine Schrift veröffentlichte, deren katastrophale Auswirkungen bis in die Gegenwart hinein spürbar sind. Die Rede ist von Edward Jenner (1749 - 1823) und seinem Büchlein “An Enquiry into the Causes and Effects of the Variolae Vaccinae”. Aufgrund meiner Recherchen zum (nach wie vor) geplanten Buch “Vom Schutzamulett zur Schutzimpfung” habe ich mich insbesondere mit Edward Jenner und seiner Zeit ziemlich ausführlich befasst, weshalb mir die Zustände zur Lebenszeit dieser beiden Männer nicht unbekannt sind.
Dazu nur so viel: Wie es in den Straßen und mit den Lebensbedingungen in London, dem Herzen des Empires, oder in Schottland und Irland aussah, möchten Sie gar nicht wissen. Krankheiten wie Typhus, Schwindsucht (Tuberkulose), Cholera, und natürlich die Pocken forderten jährlich hohe Tribute, hinzu kamen diejenigen Krankheiten und eine noch höhere Sterblichkeit, die durch grässlichen Bedingungen in den Manufakturen, Bergwerken, Arbeits- und Waisenhäusern verursacht wurden.
Insofern ist der malthusianische Pessimismus für mich nur allzu gut nachvollziehbar. Zualledem waren die Schrecken der Französischen Revolution mit Sicherheit noch im Gedächtnis der Menschen verankert, nun wüteten dazu noch die Napoleonischen Kriege. Grund genug zu Pessimismus gab es. Wie immer halt. Aber damals sah die Zukunft wirklich nicht rosig aus.
Für den Positivismus, der sich gegen Ende des Jahrhunderts verbreitete, den technischen Fortschritt feiernd wie das vom Himmel gefallene Manna, gab es außer für die Fabrikanten wenig Anlass. Thomas Malthus soll allerdings noch kurz vor dem Tod seine Bevölkerungstheorie zurückgenommen haben.
War die Malthus-These “Leibtheorie” der englischen Bourgeoisie?
Malthus´These wurde, nach Friedrich Engels Ansicht, zur “Leibtheorie” von Teilen der Aristokratie und der wohlhabenden Oberschicht, der Bourgeoisie wie Friedrichs Engels letztere nennt:
“Diese Theorie ist jetzt die Leibtheorie aller ächten englischen Bourgeois, und zwar ganz natürlich, da sie für diese das bequemste Faulbett ist und ohnehin für die bestehenden Verhältnisse viel richtiges hat. Wenn es sich also nicht mehr darum handelt, die “überzählige Bevölkerung” nutzbar zu machen, in brauchbare Bevölkerung zu verwandeln”, sondern blos darum, die Leute auf möglichst leichte Weise verhungern zu lassen und sie zugleich daran zu hindern, daß sie zu viel Kinder in die Welt setzen, so ist das natürlich Kleinigkeit - vorausgesetzt, daß die überflüssige Bevölkerung die eigene Überflüssigkeit einsieht und den Hungertod sich wohlschmecken läßt.” [Friedrich Engels - Die Lage der arbeitenden Klassen in England, 1892 Dietz Verlag, S. 287. Zuerst erschienen 1845]
Friedrich Engels schrieb sein Buch zu einer Zeit, als im englischen Parlament gerade über die Aufhebung der “Corn Laws” diskutiert wurde. Die sogenannten Korngesetze regelten Tarife und andere Handelsbeschränkungen für den Import und Export von Nahrungsmitteln. Die Gesetze waren dafür gedacht, den heimischen Markt zu schützen. In Verbindung mit einer Kartoffelpest, die in Irland ab 1845 grassierte, führte die Aufhebung der “Corn Laws” 1846 prompt zur großen Hungersnot in Irland und der zwangsweisen Emigration vieler hunderttausender Iren nach Schottland und vor allen Dingen in die USA.
Hariri vom WEF - die Inkarnation von Thomas Malthus
Der Satz, es “Wenn es sich also nicht mehr darum handelt, die “überzählige Bevölkerung” nutzbar zu machen, in brauchbare Bevölkerung zu verwandeln, sondern blos darum, die Leute auf möglichst leichte Weise verhungern zu lassen und sie zugleich daran zu hindern, daß sie zu viel Kinder in die Welt setzen“, erinnert mich auf fatale Weise an die gegenwärtige höhere Politik sowie an Aussagen des WEF-Zukunftsforschers Yuval Hariri über “nutzlose Esser” oder das folgende Zitat:
“Spulen wir nun ins frühe 21. Jahrhundert vor, wo wir die große Mehrheit der Bevölkerung einfach nicht mehr brauchen, weil es in der Zukunft darum geht, immer ausgefeiltere Technologien wie künstliche Intelligenz [und] Biotechnik zu entwickeln, zu denen die meisten Menschen nichts beitragen, außer vielleicht ihre Daten, und was auch immer für Menschen noch etwas Nützliches tun, diese Technologien werden sie zunehmend überflüssig machen und es ermöglichen, diese Menschen zu ersetzen.”
Hariri nimmt kein Blatt vor den Mund, wie Steven Karganovitch in einem auf uncutnews veröffentlichten Artikel erläutert:
Entvölkerung bedeutet, wie Harari ehrlich zugegeben hat, die physische Beseitigung derjenigen Menschen, die sie für ihre Zwecke für überflüssig oder nutzlos halten. Das Konzept der Bevölkerungskontrolle ist, um kein Blatt vor den Mund zu nehmen, ihr Code für den globalen Völkermord.
Die Thesen von Robert Thomas Malthus hallen auch über 200 Jahre später noch nach, was an anderer Stelle weiter erläutert wird. Malthus war der Inhaber des ersten Lehrstuhls für Politische Ökonomie und wird heutzutage immer noch hoch geachtet als Gründer der Klassischen Nationalökonomie.
In einem hat Hariri aber recht, wenn er diesen Widerspruch nur einmal beim Namen nennen würde. Die Forderung, dass immer mehr Menschen aus dem globalen Süden in die Industrieländer des Westens emigrieren sollen, wird ja immer mal wieder mit der Notwendigkeit begründet, dass die Europäer wegen der fallenden Geburtenraten (!) auf einen Pool von Arbeitskräften angewiesen seien, die von außen importiert werden müssten. Wer aber braucht ein Heer von angeblichen Fachkräften, wenn doch die technologische Entwicklung (vorgeblich) immer mehr Arbeitsplätze überflüssig macht?
Das Paradox- Parallelen zur Gegenwart
Um aber noch einmal auf Edward Jenner, den “Vater der Immunologie” zurückzukommen, dessen aus dem Eiter von Kuhpocken - entweder von den Pusteln von Menschen oder direkt von der Kuh und gelegentlich auch durch Pferdepocken (horse grease) ergänzt - gewonnene Vakzination als Wundermittel gegen die echten Pocken angepriesen wurde, richtete wahrscheinlich ebenso viel Schaden an wie die neueste Kreation der Pharma-Industrie und ebenso als wundersame Kur angepriesene Kur der mRNA-Vakzination.
Es treten hier gar unheimliche Parallelen zur Gegenwart zutage. Denn, wenn Engels Einschätzung der Einstellung der Bourgousie Englands zur Theorie von Malthus auch nur zu einem geringen Teil zutreffen würde, dann stehen wir wieder vor dem selben Paradox wie in der Gegenwart. Dass nämlich Leute (ich weigere mich diese als Menschen zu bezeichnen) wie Bill Gates, die der Ansicht sind, dass wir das (angebliche) Klima-Problem in erster Linie durch weniger Menschen lösen könnten, da ja die Menschen die Hauptverursacher der (angeblichen) anthropogenen Klima-Erwärmung seien (auf die ich momentan, Ende April 2024, sehnlichst warte), dass also Leute wie Bill Gates sich einerseits weniger Menschen zu wünschen scheinen und andererseits für die lebensrettende “Impfung” mit unerprobten pharmazeutischen Produkten werben.
Die Vakzination wurde damals, im 19. Jahrhundert, von einer Menge Leute unterstützt, die a) finanzielle Vorteile aus der Impfkampagne bezogen, b) sich einen Prestigegewinn versprachen, c) auf die Propaganda Jenners und seiner Unterstützer hereinfielen und d) zu den heute sogenannte “Gutmenschen” gehörten, die natürlich auch auf die Propaganda hereingefallen waren. Viele Menschen aber auch die Leute des Adels wollten einfach daran glauben, dass endlich ein sicheres Heilmittel gegen die Pocken erfunden worden war. Hinzu kam: Jenner hatte sich alle Mühe gegeben, seiner Theorie einen wissenschaftlichen Anstrich zu geben, und Wissenschaft war ja damals schwer im Kommen. Dass seine Methode letztendlich auf einem alten Volksglauben beruhte, also auf Aberglauben, auch daraus könnte man eine Parallele zur Gegenwart stricken. Denn der moderne Glaube an die Wirksamkeit von Impfungen entspricht zu 90 Prozent dem Glauben an eine wissenschaftliche Chimäre.
Das englische und auch das spanische Königshaus nutzten die “Entdeckung” Jenners damals jedenfalls zu gigantischen Kampagnen zur Verteilung der “Impfstoffe”, eindeutig zur Hebung ihres angeschlagenen Prestiges, und das inmitten der Napoleonischen Kriege.
Charles Darwin und Darwinismus
Einen weiteren Baustein zu dem, was Ende des 19. Jahrhunderts als Eugenik bezeichnet werden würde, lieferte der viel beachtete Charles Darwin mit seinem Buch “On the Origins of Species” (1859), doch es war sein Cousin, Francis Galton, mit dem das eigentliche Kapitel der Eugenik in der Neuzeit begann.
Mit Charles Darwin hatte ich mich in einem anderen Zusammenhang ebenfalls bereits ausgiebig beschäftigt, genauer gesagt mit ihm, Zeitgenossen wie Russell Alfred Wallace, Charles Lyell und Agassiz und weiteren Naturforschern sowie der Fossilienkunde, deren Geschichte untrennbar verbunden ist mit der Katastrophentheorie des 18. Jahrhunderts. Siehe Wissenschaftliche Chimären (1) - Die Eiszeit-Theorie. Dabei entging mir allerdings die Beeinflussung von Charles Darwin durch die Theorien des Thomas Malthus.
Darwin selbst schrieb in seiner Autobiographie von 1876 folgendes:
"Im Oktober 1838, also fünfzehn Monate nach Beginn meiner systematischen Untersuchung, las ich zufällig zum Zeitvertreib Malthus über die Bevölkerung, und da ich durch langjährige Beobachtung der Lebensgewohnheiten von Tieren und Pflanzen gut darauf vorbereitet war, den überall stattfindenden Kampf ums Dasein zu begreifen, wurde mir sofort klar, dass unter diesen Umständen günstige Variationen dazu neigen würden, erhalten zu bleiben, und ungünstige zerstört werden. Die Folge davon wäre die Bildung einer neuen Art. Hier hatte ich also endlich eine Theorie, nach der ich arbeiten konnte." Übersetzt mit DeepL.com (kostenlose Version)
Nach der Lektüre von Essay on the Principles of Population entwickelten sowohl Darwin als auch Alfred Russel Wallace unabhängig voneinander Malthus' Prinzip des "Kampfes ums Dasein" weiter und wandten es auf Pflanzen- und Tierarten an, wodurch sie zur Theorie der natürlichen Selektion gelangten. Darwins Theorie der natürlichen Auslese weitet das Prinzip von Malthus über die Grenzen der menschlichen Bevölkerung und der politischen Ökonomie hinaus aus. Die Darwinsche Theorie der natürlichen Auslese verstärkte die Verbindung zwischen Organismen und ihrer Umwelt mehr denn je. [encyclopedia.com]
Wie auf Kommando sprangen nach der Veröffentlichung von Darwins These, nach der der Stärkere überlebte, aus allen Löchern Leute , die behaupteten die weisse Rasse wäre nicht nur die stärkste und überlegenste Rasse, weil die Europäer dank ihrer fortschrittlichen Waffen die halbe Welt erobert hatten, sondern dass die Weissen auch noch weiser, klüger und einfach besser wären als alle anderen. Ergo stünde der weissen Rasse schon mal quasi-wissenschaftlich alles Recht der Welt zu, Bodenschätze in fremden Ländern und andere Völker auszubeuten.
Diese Grundeinstellung gab es bekanntlich schon sehr lange, aber nun, ganz dem wissenschaftlichen Zeitgeist verfallen, wurden Belege gesucht, welche auf Basis der Entwicklungstheorie die vermutete Überlegenheit beweisen würden. Diese ode jene Charaktereigenschaft wurde fremden Völkern schon seit jeher angedichtet, die eigenen Schönheitsideale auf andere angewendet, und der Stand der Zivilisation als Maßstab für die Einordnung auf einer Skala verwendet, auf der die Europäer sich ganz oben wähnten. All das gab auch zuvor, nicht nur im 18. Jahrhundert.
Doch nun bekam die Angelegenheit den schon lange gesuchten wissenschaftlichen Anstrich. Schädel der Anderen wurden vermessen um daraus die Intelligenz abzuleiten, an der Kopfform ließe sich die Stufe auf der Evolutionsskala ablesen, und weil einige Frauen eines speziellen afrikanischen Stammes zu extremen Gesäßformen und großen Schamlippen neigten, seien diese eher lesbisch. Kein Scherz. Darüber wurde in den 1890er Jahren von einigen deutschen Wissenschaftlern spekuliert. [Warum Milliardäre LBGT lieben - und was Transgender mit einer neuen Religion zu tun hat]
In Verbindung mit den aufkommenden Sozialwissenschaften und der Psychologie als neuem Wissenschaftszweig entstand auch eine Richtung, die Sozialdarwinismus genannt wurde. Unter dem Gewande des Sozialdarwinismus, dass der Stärkere überlebe und die Schwachen ausselektiert würden, entstanden nicht nur okkulte Philosophien, sondern der Sozialsdarwinismus rechtfertigte, direkt oder indirekt, auch die Politik von Völkermorden, die Rassenpolitik Hitlers, die Ausrottungspolitik eines Stalins und die Grausamkeiten des Kolonialsystems. Wenn eine Rasse oder ein Volk ausstarb (weil es ausgerottet worden war), dann war es eben nicht stark genug.
Aber nicht dass Sie jetzt denken, die Deutschen allein wären diesem Irrtum verfallen.
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts benötigte eine britische Expedition Schädel von sogenannten Eingeborenen für “Vergleichszwecke”. Da die Schädel nicht einfach so herumlagen, erschossen sie Dutzende Afrikaner oder Insulaner und brachten die (zuvor entfleischten Schädel) mit nach Hause. Sie liegen heute im Keller des Britischen Museums.
Angefangen hat es in England, von wo aus sich der Glaube an die Wissenschaftlichkeit der Eugenik in die Vereinigten Staaten ausbreitete, und auch Frankreich hatte einige vornehme Vertreter dieser Denkrichtung. Andere Völker hatten natürlich ihre eigenen Philosophien, die bewiesen, dass die eigene Rasse, das eigene Volk das Auserwählte wäre. Zum Beispiel die Österreicher und, klar, auch die Deutschen, die auf einmal von irgendwelchen Ariern abstammen wollten und die Ariosophie erfanden. Und waren es nicht die Arier, dann halt die mystischen Germanen. Nicht einmal die alten demokratischen Griechen waren wahrscheinlich die ersten, die sich so etwas ausdachten, eine Philosophie des Auserwählt- und Wohlgeborenseins meine ich.
Francis Galton - Erfinder der modernen Eugenik
Sehen wir uns nun den Begründer des modernen Eugenik-Konzepts, (Sir) Francis Galton (1822 - 1911), an. 1864 schrieb Galton, britischer exolorer und Mathematiker, in einem Artikel mit dem Titel "Hereditary Character and Talent", der in zwei Teilen im MacMillan's Magazine veröffentlicht wurde, folgendes:
"Wenn ein Zwanzigstel der Kosten und Mühen für Maßnahmen zur Verbesserung der menschlichen Rasse aufgewendet würde, die für die Verbesserung der Pferde- und Rinderrasse aufgewendet werden, was für eine Galaxie von Genies könnten wir dann nicht schaffen! Wir könnten Propheten und Hohepriester der Zivilisation in die Welt setzen, so sicher wie wir Idioten durch die Verpaarung von Kretins vermehren können. Die Männer und Frauen von heute sind für diejenigen, die wir in die Welt zu setzen hoffen, das, was die Paria-Hunde in den Straßen einer östlichen Stadt für unsere eigenen hochgezüchteten Sorten sind."
Da die “natürliche Selektion” in modernen Industrie- und Wohlfahrtsgesellschaften nicht mehr funktioniere, plädierte Galton für eine künstliche Selektion nach gewissen Kriterien. 1883 erfand er den Begriff “Eugenik”.
Galton glaubte, dass Intelligenz vererbbar wäre und dass sich in den oberen Klassen die intelligentesten und vollkommendsten Menschen finden würden. Zu seinem Erschrecken stellte er fest, dass die Geburtenrate unter den Armen höher war als in der Oberklasse. 1904 erklärte Galton, wie sich das Problem seiner Meinung nach lösen lassen könnte:
Eugenik ist die Wissenschaft, die sich mit allen Einflüssen beschäftigt, die die angeborenen Eigenschaften einer Rasse verbessern und weiterentwickeln. Was aber ist mit Verbesserung gemeint? Wir müssen die Moral so weit wie möglich aus der Diskussion ausklammern, da die Frage, ob ein Charakter als Ganzes gut oder schlecht ist, nahezu aussichtslose Schwierigkeiten aufwirft. Das Wesentliche der Eugenik lässt sich jedoch leicht definieren. Alle würden darin übereinstimmen, dass es besser ist, gesund zu sein als krank, kräftig als schwach, gut angepasst als schlecht angepasst an ihre Rolle im Leben. Kurz gesagt, dass es besser ist, ein gutes als ein schlechtes Exemplar seiner Art zu sein, was auch immer diese Art sein mag. Es gibt eine große Anzahl von widersprüchlichen Idealen, von alternativen Charakteren, von unvereinbaren Zivilisationen, die dem Leben Fülle und Interesse verleihen sollen. Das Ziel der Eugenik ist es, jede Klasse oder Sektion durch ihre besten Exemplare zu repräsentieren und sie dazu zu bringen, mehr als ihren Anteil zur nächsten Generation beizutragen; das heißt, sie ihre gemeinsame Zivilisation auf ihre eigene Art und Weise ausarbeiten zu lassen. [zitiert und übersetzt nach facinghistory.org. Weiter Auszüge aus Galtons Schriften siehe ebenfalls dort.]
Es geht Galton also um die Auswahl der seiner Ansicht nach besten Exemplare der menschlichen Rasse (körperlich gesund, von gutem Wuchs und ausreichender Intelligenz), um durch entsprechende Paarung einen besseren Schlag Menschen hervorzubringen, während gleichzeitig die Fortpflanzung von für die Gesellschaft als minderwertig erachteten Menschen verhindert werden soll. Galton wollte, nicht anders als ein Vieh- oder Pferdezüchter, der seinen Bestand nach gewissen Kriterien züchtet oder ein Obstbauer bestimmte Sorten kreuzt, die menschliche Rasse verbessern. Interessant ist, dass die Mendelschen Vererbungsregeln von ihrem Entdecker Georg Mendel zwar 1865/66 publiziert wurden, aber erst 1900 wiederentdeckt wurden.
Drei Stufen müssten durchlaufen werden, bevor die Eugenik auf breiter Basis praktiziert werden könne. Erstens müsse sie als akademische Frage bekannt gemacht werden, bis ihre genaue Bedeutung verstanden und als Tatsache akzeptiert wird. Zweitens muss sie als ein Thema anerkannt werden, dessen praktische Entwicklung in naher Zukunft bevorsteht und ernsthafte Überlegungen erfordert. Drittens müsse sie in das nationale Bewusstsein eingeführt werden, wie eine neue Religion.
Tatsächlich gaben sich eine Reihe von äußerst einflussreichen Leuten alle Mühe, den Dreistufenplan Galtons zu verwirklichen. Im nächsten Teil geht es um die Eugenik-Bewegung in den USA und Deutschland, und welche Rolle die Psychiatrie dabei spielte. Angesprochen wird auch der immense Einfluss der Rockefeller-Stiftung, während die eigentlichen “Rockefeller-Eugenik-Files” wahrscheinlich genügend Stoff für einen weiteren Teil bieten.
https://planetkonkret.de/das-elend-des-malthusianismus/
Engels - Die Lage der arbeitenden Klassen in England …
https://ourworldindata.org/breaking-the-malthusian-trap
https://victorianweb.org/history/fabian.html
https://www.facinghistory.org/resource-library/origins-eugenics
https://dewiki.de/Lexikon/Max-Planck-Institut_f%C3%BCr_Psychiatrie
http://visupview.blogspot.de/2013/10/a-vast-right-wing-conspiracy-secret_8539.html
http://www.grin.com/de/e-book/109594/white-vs-black-wissenschaftliche-